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„Ein gut erzogener Hund“ – und der Druck, perfekt zu sein

Wenn ich meine Kunden frage, was ihnen im Zusammenleben mit ihrem Hund am wichtigsten ist, höre ich oft dieselbe Antwort:
„Ich möchte, dass mein Hund gut erzogen ist.“

Doch hinter diesem Wunsch steckt häufig mehr als nur der Wunsch nach Harmonie. Es ist der stille Druck, dass der Hund nicht auffallen darf, nicht stören soll, und dass alles bitte möglichst reibungslos läuft – besonders vor den Augen anderer.

Und so wächst der innere Anspruch.
Plötzlich geht es nicht mehr um das gemeinsame Abenteuer, die Verbindung oder die Freude am Miteinander.
Es geht um Kontrolle. Um Anpassung. Um das Bild, das andere von uns haben könnten.

Doch dabei verlieren viele das Wichtigste aus dem Blick:
Sich selbst. Und ihren Hund.

Denn euer Weg ist einzigartig.
Es gibt keine Schablone, kein festgelegtes Tempo.
Was zählt, seid ihr beide – mit all euren Stärken, Eigenheiten und Bedürfnissen.
Was für andere richtig erscheint, muss noch lange nicht zu euch passen.

👉 Lass dich nicht von Erwartungen lenken, sondern von Vertrauen.
👉 Hör nicht auf die Stimmen von außen, sondern auf deinen Hund.

Denn am Ende ist nicht der perfekte Hund das Ziel –
sondern ein Hund, der dir vertraut.
Der sich sicher fühlt.
Der weiß: „Bei dir darf ich sein, wer ich bin.“

Es gibt ein wunderbares Zitat, das genau das auf den Punkt bringt:
„Keine Beleidigung würde mich so hart treffen, wie ein misstrauischer Blick meines Hundes.“
(James Garner)

Verbindung statt Perfektion.
Verständnis statt Druck.
Miteinander statt Bewertung.

Geht euren Weg. In eurem Tempo. Mit offenem Herzen. 🫶


Lass deinen Welpen die Welt entdecken

Wenn wir uns einen Hund holen, ist einer der vielen Gründe, dass wir einen Begleiter möchten mit dem wir gemeinsam raus gehen und ein Stück Welt hereinlassen. Auch mit unserem Welpen möchten wir dies tun. Nun gibt es aber immer wieder Welpen die so gar nicht darauf erpicht darauf sind, weit von ihrem Zuhause wegzugehen. Was völlig natürlich ist, der große Drang die Welt zu entdecken kommt erst später, schließlich sind unsere Hunde Nesthocker.

Günther Bloch empfiehlt gerade am Anfang mit seinem Welpen die Welt sternenförmig zu entdecken. Euer und eures Welpen Zuhause ist der Mittelpunkt und von da aus geht ihr dann langsam und in aller Ruhe sternenförmig also den gleichen Weg vor und zurück und keine Rundwege. Lasst euren Welpen Zeit die Welt und sein zukünftiges Revier zu entdecken, es kommt nicht auf Meter an, sondern auf die Möglichkeit sich mit seiner Umwelt auseinanderzusetzen. Wird euer Welpe unterwegs schlapp und müde und mag keinen Schritt mehr weitergehen, spricht überhaupt nichts dagegen ihn auf den Arm zu nehmen und zu tragen.

Wir Menschen brauchen häufig Abwechslung, unsere Hunde weniger. Freilebende Hunde laufen auch nicht jeden Tag andere Wege, sondern sie haben ein Kernterritorium von ca 6qm und stecken gemütlich schlendernd, schnüffelnd jeden Tag ihr Revier ab.

Wenn ihr wieder Zuhause angekommen seit, solltet ihr nicht noch eine Runde spielen oder sonstige Action machen, sondern erstmal für Ruhe sorgen und ihn das Erlebte verarbeiten lassen.

Wenn ein Welpe einzieht…

Ein Neuanfang voller Herzklopfen – und Verantwortung 🐾❤️

Der Tag, an dem ein Welpe bei uns einzieht, gehört für viele Hundehalter zu den schönsten ihres Lebens.
Für den Hund selbst sieht das meist ganz anders aus.
Denn während wir vor Glück kaum atmen können, verliert er mit einem Schlag seine vertraute Welt: seine Mama, seine Geschwister, seinen Geruchskosmos.
Ein Ausnahmezustand – und ein zarter Übergang, den wir ihm so angenehm wie möglich gestalten sollten.

Hier findest du ein paar wertvolle Gedanken und Tipps für diese erste, sensible Zeit – gültig übrigens nicht nur für Welpen, sondern auch für erwachsene Hunde, die neu bei dir einziehen.


🛑 Ein klares Wort vorab: Bitte unterstützt keine Vermehrer oder Tierhändler.

Es kann nicht oft genug gesagt werden:
Kauft niemals einen Welpen von Vermehrern oder aus dem Kofferraum dubioser Händler – auch nicht „aus Mitleid“.
So verständlich der Impuls ist, „diesen einen Welpen zu retten“ – mit dem Kauf unterstützt ihr ein grausames System, das genau auf solche Emotionen baut.
Die Nachfrage bestimmt das Angebot.
Jeder Euro in diese Richtung bedeutet: Das Geschäft geht weiter.

Wenn ihr euch für einen Hund entscheidet – bitte informiert euch gründlich.
Ob vom seriösen Züchter oder aus dem Tierschutz: Es gibt viele verantwortungsvolle Wege zu einem Hund, aber auch viele, die Leid verursachen.
(Was einen guten Züchter ausmacht, erkläre ich euch demnächst in einem eigenen Beitrag.)


🤝 Vertrautheit von Anfang an – ein kleiner Trick mit großer Wirkung

Wenn möglich, besucht euren Welpen schon vor dem Abholtag mehrmals.
Nehmt bei einem Besuch ein getragenes Kleidungsstück von euch mit – euer Individualduft wird dem Welpen langsam vertraut.

Am Abholtag nehmt dieses Kleidungsstück wieder mit.
Es trägt dann nicht nur euren Geruch, sondern auch den seiner Mutter, seiner Geschwister und seiner bisherigen Umgebung.
Dieser „Duft-Cocktail“ kann in den ersten Tagen beruhigend wirken und beim Ankommen helfen.


🚗 Der große Tag – und warum weniger mehr ist

Die Vorfreude ist riesig – und verständlich.
Aber: Bitte überfordert euren Welpen nicht.
Kein Besuchsmarathon, keine spontanen „Vorstellungsrunden“ bei Freunden oder Verwandten.
Gönnt eurem Welpen Ruhe.

Er hat gerade seine Welt verloren.
So tapfer viele Welpen das auch wegstecken – es ist ein Einschnitt.
Gebt ihm Zeit, euch kennenzulernen. Euer Zuhause zu erkunden. Sich zu orientieren.

Ihr habt ein ganzes Hundeleben lang Zeit, euren Liebling der Welt zu zeigen.
Jetzt zählt nur eines: Ankommen.

Wenn du merkst, dass der Übergang deinem Welpen schwerfällt, kann z. B. die Unterstützung durch einen Tierheilpraktiker oder sanfte Mittel wie Bachblüten hilfreich sein.


🕙 Die beste Zeit für den Einzug? Vormittags.

So hat euer Welpe einen ganzen Tag Zeit, sich mit euch und der neuen Umgebung vertraut zu machen, bevor es in die erste Nacht geht.

Und damit kommen wir zu einem ganz wichtigen Punkt:


🌙 Bitte: Lasst euren Welpen nachts nicht allein.

Ich sage es ganz offen:
Ich bekomme Bauchschmerzen, wenn ich höre, dass Welpen alleine in einem anderen Raum schlafen müssen – und dann weinend ignoriert werden.

Stell dir vor: Du bist klein, verunsichert, hast gerade alles verloren, was du kanntest – und jetzt wirst du auch noch allein gelassen.
Das ist keine Erziehung. Das ist Todesangst.

Hunde sind hochsoziale Wesen.
Sie suchen Nähe – nicht aus „Schwäche“, sondern weil ihr Überleben davon abhängt.

Meine ganz persönliche Empfehlung:
Nimm deinen Welpen mit ins Schlafzimmer.
Gern auch mit ins Bett, wenn es für dich passt – du wirst ihn nachts schneller spüren, wenn er unruhig wird oder raus muss.
Deine Wärme, dein Atem, deine Nähe – das ist Sicherheit pur für ihn.
Und zwischen euch entsteht in diesen ersten Nächten etwas ganz Besonderes. 💞

Wer keine Nähe möchte, sollte sich vielleicht ehrlich fragen, ob ein Hund – besonders ein Welpe – wirklich das Richtige ist.


🧘 Fazit: Liebevoll, langsam, verbunden

Der Einzug eines Welpen ist der Beginn einer wundervollen Reise.
Doch die ersten Tage und Wochen sind entscheidend dafür, wie sicher, geborgen und verbunden dein Hund sich bei dir fühlen wird.

➡️ Gib ihm Zeit.
➡️ Schenke ihm Nähe.
➡️ Reduziere Reize.
➡️ Und höre auf dein Bauchgefühl – nicht auf veraltete Ratschläge.

Dann wird aus diesem zarten Anfang eine tiefe, vertrauensvolle Beziehung.
Und aus euch beiden: ein echtes Team. 🐕🤍


Mein Welpe muss in kürzester Zeit alles kennenlernen…

Meine Leyla, ein kleiner Jack-Russell/Dackel Welpe war wirklich richtig, richtig niedlich. Okay alle Welpen sind niedlich. Meine Nachbarn liebten sie und eigentlich zu 90% alles was uns begegnete. Was natürlich gut ist, so hatte sie mit den verschiedensten Menschen eine gute Erfahrung… Ich kann euch eines hier an dieser Stelle verraten… Meine Leyla hatte mit Menschen aus unserer menschlichen Sicht nie eine blöde Begegnung und trotzdem lässt sie sich von Fremden nicht anfassen und ist misstrauisch, einige wenige, meistens junge Frauen Anfang 20 erobern ihr Herz nach kurzer Zeit aber im Sturm.

Warum ist das so?  Ich hatte damals in Fürth gelebt und bin jeden Tag mit ihr in den Stadtpark, immer andere Runde, immer da wo viel los ist, weil schließlich soll sie ja mit der großen Welt zurecht kommen und habe sie dadurch völlig überflutet. Wenn sie sitzen oder liegengeblieben ist, habe ich sie freundlich, aber unabdingbar aufgefordert weiter zu laufen, anstatt einfach mal eine Pause zu machen und Dinge zu beobachten. Bitte macht mit euren Welpen viele Pausen und lasst sie Dinge in Ruhe betrachten, auch euch oft gehetzten Menschlein tut das richtig gut! Ich hätte sie auch einfach auf den Arm nehmen können und tragen, aber ich bildete mir ein wenn ich dies tue, hätte sie gewonnen (was für ein Schwachsinn!) Damals glaubte ich wirklich ein Baby kommt auf die Welt, ist sofort berechnend und will die Obrigkeit an sich reißen. Bzw. läuft in Zukunft gar nicht mehr, weil sie nur noch getragen werden möchte. Als würden Menschen nicht laufen, schließlich wurden sie doch als Baby´s auch getragen.

Wie oben schon erwähnt bin ich also immer da hin wo viel los war. Welpen wirken wie ein Magnet auf Menschen und so sind natürlich sehr häufig Menschen auf uns zugekommen und haben sie ungefragt, ok sie fragten mich, aber keiner fragte Leyla, angefasst. Was hat Leyla gemacht? Sie hat gefiddelt…Häää ?, Sie hat was??? Fiddeln, ist eine Strategie die Hunde, wir Menschen übrigens auch einsetzen, wenn wir etwas komisch finden oder vielleicht so gar nicht möchten. Fiddeln bedeutet einfach übersetzt rumalbern. Beobachtet mal Kinder, oft zeigen sie es, wenn sie in einer unangenehmen Situation sind und wir Erwachsenen meinen dann, sie hätten keinen Respekt vor uns.
Damals dachte ich alles prima, alles läuft bestens, Leyla gefällt das und hat später keine Probleme mit fremden Menschen. Welch ein Irrtum!

Da sie im Welpenalter und auch als Junghund erkennen musste das fiddeln ihr nichts brachte, ging sie im Erwachsenen Alter auf Fight = Kampf über. Was eigentlich, wenn ich nach ihren Rassen Dackel und Terrier gehe nicht verwunderlich ist. Der Fuchs oder Dachs wird auch vehement aus dem Bau verjagt und erkämpft. Viele Hunde zeigen dazwischen erst noch die Strategie Flight = Flucht, sie möchten aus dieser Situation heraus, oft verstecken sie sich hinter ihrer Bezugsperson und werden dann von der gleichen nach vorne zitiert, schließlich darf man Angst nicht verstärken. Davon werde ich genauer wann anders berichten, aber schon mal so viel, ihr dürft jederzeit eure Hunde schützen, wenn sie Schutz suchen! Da ihnen auch diese Strategie nicht weiterbringt, gehen sie dann eben in Fight über und schnappen „plötzlich“ ab und wir Menschen sind, oh Wunder völlig überrascht.

Als viertes gibt es noch die Strategie Freeze = einfrieren. Hier bewegt sich der Hund keinen Millimeter mehr, er friert sozusagen ein. Kann sogar sein, dass sie die Strategie gezeigt hat, dass kann ich heute nicht mehr sagen.

Ich habe es also verbockt! Damals dachte ich, ich weiß soviel, ich wusste auch schon einiges, aber den wichtigsten Rat den ich euch heute mitgebe. Hört auf euer Bauchgefühl, lasst euch von anderen Hundehaltern nicht zu viel einreden und beobachtet euren Hund! Mittlerweile gibt es tolle Hundebücher über Körpersprache und Konfliktsignale der Hunde. Welpen dürfen nicht isoliert aufwachsen, aber ein zu viel, wie es heute leider noch so viele machen bringt eurem Welpen definitiv auch nichts! Schaut auf ein gesundes Mittelmaß, macht genügend Pausen und beobachtet eure Welpen. Überdrehte Kinder fährt man im übrigen auch runter, genau so verhält sich das mit unseren Hundekindern.

Belohnungen

Durch meine Kunden habe ich festgestellt, das die allermeisten sehr unkreativ sind was das Thema Belohnung für den Hund betrifft. Ziemlich am Anfang frage ich, was mag dein Hund gerne? Nach Leckerchen, streicheln, Ball spielen war es das dann leider auch ziemlich schnell. Aber empfindet euer Hund ein gutgemeintes tätscheln über den Kopf und gut gemacht, wirklich als Belohnung? Bei vielen Dingen sollte man doch mal genauer hinschauen.
Die wichtigste Regel zuerst: Euer Hund bestimmt was für ihn eine Belohnung ist! Belohnung ist also immer das, was euer Hund in dem Moment möchte.
Um herauszufinden, welche Belohnungen für euren Hund in Frage kommen, solltet ihr ihn gut beobachten. Was zeigt er oft? Was tut er gerne? Das schreibt ihr euch alles auf die sogenannte Belohnungsliste. Alles was für euch ok ist und ihr ihm erlauben könnt, benennt ihr. Ihr stellt es also unter Signal. Es ist nichts anderes als Einfangen von Verhalten. Immer wenn euer Hund dieses Verhalten zeigt, sagt ihr euer Wort und wenn ihr mit Clicker oder Markerwort trainiert, clickt oder markert ihr danach. Meine Hunde sind ursprünglich Jagdhunde, bei ihnen verwende ich vieles aus der Jagdverhaltenskette. Zum Beispiel gebe ich das Signal Wittern und meine Hunde nehmen mit der Nase den Geruch auf. Auf meiner FB-Seite findet ihr einige Videos.

Natürlich gibt es oft Situationen wo ihr es gut meint, euer Hund diese Belohnung aber nicht als passend empfindet. Das macht nichts, wenn ihr eine Liste habt, dann probiert etwas anderes davon aus. Ich erinnere euch: Euer Hund bestimmt was für ihn eine Belohnung ist! Bestimmt frägt sich der ein oder andere, warum man Wittern unter Signal stellt? Schließlich kann der Hund das doch von alleine. Stimmt! Tun sie auch oft ohne mein Zutun, aber hier kann ich mit ihnen zusammen arbeiten. Ich arbeite also nicht gegen ihre Veranlagung sondern mit ihnen. Ich kann es ihm nicht erlauben einem Reh hinterher zu hetzen, aber den Duft aufzunehmen sehr wohl.

Ich mag den Winter. Ich mag den Winter sogar sehr. Da ich ländlich lebe, ist bei uns noch richtig schön Schnee. Ich liebe es durch den knirschenden Schnee zu stapfen, die klare kalte Luft einzuatmen, die verschneiten Wälder zu bestaunen und die Wintersonne mit ihrem tollen Licht einzufangen und zu spüren.

Meine 4 Hunde laufen neben mir, wir bestaunen gemeinsam die kleinen Wunder und lassen den Alltagsstress hinter uns. Ab und wann tauche ich gedanklich in meine kindliche Märchentraumwelt ein….Ja, die schöne Märchentraumwelt, die Realität sieht leider ganz anders aus!

Meine Hunde bestaunen auch ihre Umwelt, aber so ganz anders als ich. Mira taucht ihre Nase tief in den Schnee und bewegt sich wie ein Schneepflug, grunzend vorwärts. Morgan hüpft wie ein aufgeregtes Kind, zwischen den vielen Schnüffelstellen hin und her, Leinenführigkeit? Hä, hatten wir das schon mal geübt? Bonny trottet langsam und unaufgeregt hinter mir her, um sich dann aber ganz viel und zwar, ganz ganz viel Zeit für eine Schnüffelstelle zu nehmen und ich wie die Marionette eines Puppenspielers mittendrin. Tatsächlich bestaunen wir alle unsere Umwelt, nur nimmt Mensch und Hund die Umwelt einfach anders wahr. Es gibt Spaziergänge, da bin ich wirklich gefrustet. Jetzt gibt es die Möglichkeit meinen Hund ins Fuß zu nehmen, nur was hat letztendlich dann mein Hund vom Spaziergang? Gut es gibt die Egoisten, denen ist das egal, die wollen aber auch das die Hunde demütig hinter ihnen laufen, wer mein Kunde ist möchte das gewiss nicht ?. Oder ich kann die Hunde die ganze Zeit anblaffen, was langfristig nicht wirklich was bringt, der Hund versteht es nicht und man selbst spürt nur in dem Moment kurze Erleichterung, um kurz danach ein schlechtes Gewissen zu bekommen.

Ja ich gib es zu, in solchen Momenten spüre ich die leichte Sehnsucht in mir, mich nicht für Windhunde, sondern für Leyla´s entschieden zu haben ?. Leyla´s kann man in Wäldern nämlich wunderbar unangeleint laufen lassen, die klare kalte Luft einatmen, seinen Gedanken nachgehen und den verschneiten Wald bestaunen. Aber ich und mein Mann haben wohlüberlegt mehr Hunde adoptiert, alle aus dem Tierschutz, alle mit Vorgeschichten und einer großen Leidenschaft zum jagen. Wer also Mehrhundehalter, Hunde mit Jagdleidenschaft und evtl noch mit Vorgeschichten hat, dem wird bekannt sein, dass man nicht verträumt seinen Gedanken nachhängend durch den Wald stapfen kann. Nein, wir müssen Wild vor unseren Hunden sehen, je nachdem wie dein(e) Hund(e) auf andere Hunde reagieren, großzügig ausweichen, was im Wald oft gar nicht so einfach ist und ganz, ganz viel managen. Schon bin ich bei der Lösung, meine Lösung ist Management.

Ich gehe nicht mehr mit allen vieren gleichzeitig Gassi, sondern nur in Zweierpaarung. Mir ist es im Winter einfach zu gefährlich, weil man bei den Bodenverhältnissen doch nicht so den Halt und die Standfestigkeit hat. Kommt plötzlich ein Reh, haut es mich höchstwahrscheinlich auf die … Mein Morgan rennt wie ein aufgeregtes Kind hin und her, also nimm ich ihn an einer 5m Leine, so hat er mehr Freiraum und rennt nicht ständig in das Leinenende, mit dabei ist Leyla die sowieso immer frei läuft, also kann er sich schon nicht in eine andere Leine verheddern. Mira bekommt die 15m Schlepp, so kann sie in aller Ruhe grunzend ihre Bahnen durch den Schnee ziehen und Bonny kann in aller Ruhe mit mir zusammen ihre Schnüffelstellen begutachen.

Was brauche ich an Training?
1. Deine Hunde müssen es gewöhnt sein, stressfrei Zuhause zu bleiben, während die anderen beim Gassi sind. (Alleinebleibetraining, Entspannungsstraining).
2. Die Hunde kennen das Leinenendsignal – an einer normalen 2m Führleine, ist ein Leinenendsignal schwierig zu praktizieren, es sei denn der Hund geht ständig im Fuß, was wir nicht wollen – (Schleppleinentraining, Orientierungsstraining).
3. Du kannst trotzdem die Aufmerksamkeit deines Hundes bei Bedarf zu dir holen (Aufmerksamkeitstraining, freiwilligen Blickkontakt belohnen).
4. Du hast eine individuelle Belohnungsliste für jeden deiner Hunde angefertigt.
5. Für den Notfall (Rückruftraining inkl. Superschlachtruf, Umorientierungsstraining).
All dies kannst du natürlich zusammen mit mir erlernen und trainieren.

Denke bitte immer daran nichts von deinem Hund zu verlangen oder zu erwarten, was ihr nicht anständig trainiert habt. Alles andere wäre unfair. Alles was dein Hund nicht kann, wird bis dahin gemanaged. Ich weiß es hört sich wahnsinnig viel an, ist auch einiges, aber Training soll nicht Arbeit, sondern Spaß und Freude für beide Seiten bedeuten.

Ich wünsche euch tolle Winterspaziergänge mit euren Hunden und das ihr wieder Freude habt, gemeinsam die kleinen Wunder zu bestaunen.

Eure Anika

Windhunde machen süchtig! Definitiv!

Allerdings, sind Windi´s wie sie von uns eingefleischten Windhundfans liebevoll genannt werden, nicht der Hund für Jeder-Mann bzw. Frau. Möchtet ihr einen Hund mit dem sogenannten Will-to-Please, seit ihr mit dieser Rasse falsch beraten.

Apropos Rassen, wusstet ihr das 13 Rassen als Windhunde in der FCI-Gruppe 10 anerkannt sind, weitere Windhundartige Rassen werden vom Deutschen Windhundzucht und Rennverband in der FCI Gruppe 5 Sektion 6 betreut. Der Irish Wolfhound ist übrigens auch ein Windhund.

Ich selbst habe 3 Galgo´s = spanischer Windhund. Besser gesagt eine, nennen wir sie mal reinrassig, wer weiß schon welches Blut bei einem Tierschutzhund noch so mitfließt. Bei ihren Ohren könnte auch mal ein Podenco mtigemischt haben ? und zwei Windhundmixe, die Mutterhündin ist auch eine Galga, der Papa ist unbekannt.

Viele behaupten der Windhund ist dumm. Das Gegenteil ist der Fall! Er ist nur nicht dressierbar, wie viele andere Rassen. Aber genau das macht seine Faszination aus. Seine Selbstständigkeit, seine Erhabenheit, seine Unabhängigkeit.

Viele glauben aber auch der Windhund wäre gar nicht erziehbar. Ist er, aber er macht nichts was für ihn keinen Sinn macht. Natürlich könnt ihr vieles mit Druck durchsetzen, aber dann seit ihr keine Windhundmenschen. Meine Windhunde können es nicht leiden, wenn ich ihnen nur einzelne Wörter, sogenannte Befehle, (Schreckliches Wort! Nennen wir es lieber Signale) zuwerfe. Wenn ich etwas zu sagen habe, dann sollte ich mit ihnen in ganzen Sätzen sprechen. Ansonsten würdigen sie mich keines Blickes. Falsch ist also „Mira, Sitz“. Richtig ist „Mira, kannst du für mich mal ein Sitz machen?“ (Wer jetzt die Augen verdreht, sollte es mal ausprobieren und wird erstaunt sein ?). Wenn du deinen Windhund völlig ohne Druck überzeugt hast, macht er freudig mit. Sobald du aber aus falschem Ehrgeiz, allerdings doch Druck aufbaust, macht der Windhund dicht. Auch negative Emotionen, auch wenn es ihn selbst gar nicht betrifft, kann der hochsensible Windhund schlecht ab und zieht sich sofort in sein Schneckenhaus zurück.

So sensibel sie sind, solche Arschlöcher, ja manchmal muss man die Dinge beim Namen nennen, können sie im Umgang mit anderen Hunden sein. Zumindest meine! Durch Forschungen meinerseits, Räusper, ein paar Besuchen auf den sogenannten Windhundausläufen musste ich feststellen, das Windhund-Arschloch gibt es sehr häufig. ??

Kommen wir zu den Windhundausläufen. Müsst ihr diesen nutzen. (Viele werden jetzt nicht wissen von was ich spreche, Windhundausläufe sind Plätze die sicher eingezäunt sind, in denen der Windhund außer Gefahr mit seinesgleichen flitzen kann.) Nun müsst ihr diesen nutzen, weil ihr kein geeignetes Gelände zur Verfügung habt, (ein geeignetes Gelände ist wildfrei und es sind keine Straßen und Stromzäune im Umkreis von mind. 3 km), dann achtet stets auf eure Hunde! Greift ein wenn sie Hilfe benötigen, wenn 3 Hunde euren Hund jagen und es nicht zum Rollenwechsel kommt, dann ist das für euren Hund nicht lustig. Jagd dein Hund ständig einen anderen Hund, dann hol ihn da raus. Sehr nützliche Signale hierbei ist das Entspannungssignal, nachzulesen im Internet unter konditionierter Entspannung oder der positiv aufgebaute Geschirrgriff, der bei richtigen Aufbau auch ohne taktiles Signal funktioniert. Macht es nicht wie so viele Windhundmenschen, die ratschend ihren Kaffee trinken und ihre Hunde halt mal machen lassen, natürlich dürft ihr ratschen und euch ausstauschen, dass gehört dazu. Nur achtet trotzdem auf eure Hunde. Es gibt allerdings viele Windhunde, die haben an diesen Ausläufen gar keinen Spaß, dann lasst es bleiben! Evtl findet ihr ein geeignetes freies Gelände etwas weiter weg, was ihr aber gut mit dem Auto erreichen könnt. Oder ihr habt ein Coursing Gelände, oder eine Rennbahn in eurer Nähe die ihr nutzen könnt. Achtung! Für Coursing und Rennbahn, auch wenn es nur zum Spaß genutzt wird, muss euer Hund gesund sein! Lasst eure Hunde bitte vorher durchchecken und nimmt euch einen Trainer an die Hand, die sich in diesem Bereich sehr gut auskennen. Bitte geht niemals unvorbereitet einfach auf so ein Gelände und probiert einfach mal aus. Für ein Training im Großraum Nürnberg, Fürth, Erlangen und ländlichem Umkreis, stehe ich euch als Sporthundetherapeutin natürlich gerne zur Verfügung.

Viele Tierschützer kriegen bei Coursing, bzw. Rennbahn die Krise, was ich ehrlich nicht nachvollziehen kann, schließlich haben hier die Hunde die Möglichkeit, ihrer Leidenschaft, dem Hetzen nachzugehen. Wie bei jeder Hundesportart ist falscher Ehrgeiz natürlich völlig fehl am Platz, aber mit dem richtigen Wissen und Training ist das eine super sinnvolle Beschäftigung für diese Hunde. Viele halten das auch für gesundheitsbedenklich, da frage ich mich doch, wo die Verletzungsgefahr höher liegt? Bei denen, die ihre Hunde ohne vorher aufzuwärmen, einfach aus dem Kofferraum springen lassen und los geht´s, bzw. diejenigen die einmal in der Woche auf den Windhundauslauf gehen und ansonsten muss der Hund an der Leine bleiben. Oder diejenigen die ihre Hunde anständig für das Coursing oder die Rennbahn trainieren?

Ein Windhund will die Möglichkeit haben zu rennen. Meine Bonny (meine reinrassige Galga = weibliche Form von Galgo), möchte zwar nicht täglich rennen, aber wenn dann möchte sie schnell und ohne das eine Gefahr droht, laufen dürfen. Der Galgo, ist optisch dem bekannteren Greyhound sehr ähnlich. Ich muss gestehen das ich zu Anfang gar keinen Unterschied gesehen habe, mittlerweile sehe ich natürlich sehr deutliche Unterschiede. Mit hoher Wahrscheinlichkeit fließt in so manch einen Galgo auch Greyhound-Blut, ganz einfach um sie bei der Jagd noch schneller zu machen. Wusstet ihr das der Greyhound das zweitschnellste Landsäugetier nach dem Geparden ist und Spitzengeschwindigkeiten bis 70km/h erreichen kann? Der Galgo ist in der Regel schlanker und filigraner als der muskulöse Greyhound. Der Galgo ist zwar nicht so schnell wie der Greyhound, dafür aber ausdauernder und kommt in unwegsamen Gelände besser zurecht, meistens werden die Galgo´s zur Jagd eingesetzt, daher ist eine gute Trittsicherheit von großem Vorteil.

Wenn meine Bonny von 0 auf Galgogeschwindigkeit losstartet, trauen sich viele nicht mehr hinzuschauen, ich muss gestehen das ich mich auch erst daran gewöhnen musste, um so beeindruckter bin ich, wie sicher diese zerbrechlich wirkenden Hunde mit dieser Geschwindigkeit über Stock und Stein rennen.

Windhunde sehen zwar sehr zerbrechlich aus, aber das täuscht. Sie sind unglaublich zäh. Sind sie richtig verletzt, sind sie die tapfersten Soldaten und verziehen keine Miene, aber wehe man berührt versehentlich eines ihrer Fellspitzen falsch, da ist aber was los!

Windhunde sind unglaublich lustig, wenn sie einem vertrauen, können sie zu wahren Clowns werden. ?

Wenn du dich für den Windund entscheidest, solltest du ihm komfortable erhöhte Liegeplätze zugestehen. Der Windhund als Sichtjäger liebt erhöhte Plätze.

Hier nun noch ein paar Fakten:
– Windhunde gehören zu den ältesten Hunderassen der Welt.
– Der Saluki ist die vermutlich älteste identifizierende Hundrasse.
– Windhunde sind Hetzhunde. Sie jagen auf Sicht.
-Windhunde kooperieren bei der Jagd nicht mit ihren Menschen, sondern jagen völlig selbstständig.

Ich hoffe ich konnte euch den Windhund etwas näher bringen. Ich bin doch immer wieder erstaunt wie wenig die Menschen über diese tollen Hunde wissen, an denen mein Herz ganz besonders hängt. Da ich selbst Galgo´s als Familienmitglieder habe, verzeiht man mir hoffentlich das ich gerade diese Rasse natürlich hervorgehoben habe.

Meine Windhunde sind alle aus dem Tierschutz. Als meine Bonny dann nach ca 1 Jahr, solange brauchte sie um endlich anzukommen, zusammen in unserem Bett in meinen Armen lag und friedlich schlief, bin ich übergeschäumt vor Glücksgefühlen. Einen Windhund kann man nicht wirklich beschreiben, man muss ihn erleben und man muss es fühlen.

Herzlichst eure Anika Glaß

Größere Hundegruppen

Sicherlich kennt ihr Fotos und Videos über Insta, FB, You-Tube und Co in denen eine größere, bzw. große Gruppe von verschiedenen Hunden, die nicht einem Haushalt zusammenleben, zu sehen ist. Mal als Sozial-Walk mit ihren Haltern, mal ohne Halter bei ihrem Dog-Walker, oder auch als Trainingseinheit.

Wie findet ihr solche Gruppen? Was seht ihr? Möchtet ihr das für euren Hund auch?

Häufig begegnet mir Ehrfurcht und Anerkennung. Nicht bei meinen Kunden die mich schon länger kennen. Die schauen genau wie ich, genau hin. Hinter der ach so idyllischen Fassade.

Gehen wir nochmal zur Anfangsfrage: Wie findet ihr solche Gruppen? Nimmt euch etwas Zeit und überlegt, welche Gefühle kommen.

Ich kann es gut verstehen, wenn wir bei solchen großen Gruppen denken – Respekt! Die harmonieren ja richtig gut, oder die/der hat die ja voll im Griff.

So etwas möchte ich für meinen Hund auch. Wieso muss sich mein Hund immer so aufführen? Wie schön wäre es für ihn, wenn er so viele Hundekumpels hätte.

Was seht ihr also? Die meisten Menschen sehen tatsächlich erstmal eine friedliche, harmonische Gruppe, bei denen der Mensch das Sagen hat.

Aber schaut doch mal genauer hin, was seht ihr wirklich, hinter dieser scheinbar friedvollen Fassade? Wo schauen die Hunde hin? Schauen sich die Hunde gegenseitig an? Oder vermeiden sie gegenseitigen Blickkontakt?

Nun, ich sage euch, was ich sehe und was Menschen sehen, die nicht nur die Kommunikation der einzelnen Hunde, sondern auch die Kommunikation der Hunde untereinander richtig deuten können. Diese Hunde blenden sich alle gegenseitig aus. Denn jedes Lebewesen, will möglichst unbeschadet durch die Welt kommen, bzw. wägt ab, ob es diesen Konflikt für sich austragen kann. Erinnert euch, diese Hunde leben nicht zusammen, sondern kommen nur temporär zusammen. Sei es über eine Tagesbetreuung, bzw. Hundepension, oder in einer Trainingseinheit, bzw. Sozial-Walk. Denkt weiter, was würde passieren, wenn ein Hund nun plötzlich einen Aufstand aufwiegelt? In einer Gruppe von mehr als, sagen wir mal 6 Hunden, um mal eine Zahl zu nennen. Dieser Hund hätte ein richtiges Problem! Hunde sind nicht doof, die wissen das. Also was tun sie? Sie vermeiden jegliche Situation, die einen Konflikt auslösen kann, und dies bedeutet, sie gehen untereinander in keine Interaktion. Sie blenden die anderen Hunde komplett aus und trotten nebeneinanderher, immer darauf bedacht, sich gegenseitig nicht zu stören. Möchtet ihr das wirklich für euren Hund?

Wenn diese Hunde mit nur einem Menschen unterwegs sind, z.B. einem Dogwalker, dann kann man erkennen, dass viele der Hunde sehr auf diesen Menschen achten. Das steckt hinter dem ganzen Geheimnis, dieser Mensch hat 10 Hunde im Griff.

Ich war vor ein paar Jahren auf einem Seminar von einem sehr namhaften Dozenten, der voller Stolz erzählt hat, dass in seinen Sozial-Walk mehr als 20 Hunde zusammenlaufen, Hunde mit deutlichen Aggressionspotential und es noch nie zu einer Auseinandersetzung gekommen ist. Welch Wunder, jeder dieser Hund weiß, dass er in so einer großen Gruppe, schlechte Chancen hat, wenn er nun Aggressionsverhalten zeigen würde. Also ausblenden, kein Potential für einen Konflikt hervorrufen und wenn möglich weiteratmen. Wobei das mit dem Weiteratmen so eine Sache ist. Wenn ihr genauer hinschaut, spürt ihr regelrecht, dass die meisten Hunde die Luft anhalten.

Das gleiche passiert im Übrigen, wenn Hunde gemeinsam mit ihren Haltern in einer großen Gruppe unterwegs sind. Auch hier sehe ich immer wieder Fotos und Videos, mit denen ach so „braven“ Hunden, die plötzlich nach vielem Training, gar kein Problem mehr mit anderen Hunden haben. Achtet auch hier mal, worauf schauen die Hunde? Richtig, auf ihre Halter. Nun werden viele von euch denken: Ja, aber was ist denn falsch daran? Im Prinzip erstmal nichts, also fast nichts.

Aufmerksamkeit und Orientierung an ihre Halter, lernen auch meine Kundenhunde. Zu einem sind sie gute Verhaltensunterbrecher und unsere Hunde sollten lernen, dass wir ihr sicherer Hafen und Rückzugsort sind. Allerdings ist es mir wichtig, dass unsere Hunde ihre Umwelt auch wahrnehmen dürfen, und sie sollen diese nicht ausblenden. Je nach Persönlichkeit gibt es Hunde, die müssen sogar ihre Umwelt wahrnehmen und Reize verarbeiten dürfen, und zwar so lange, wie sie dafür brauchen. Ansonsten provozieren wir dadurch, dass sie durch die mangelnde Reizverarbeitung auf alles übersteigert reagieren und immer unsicherer, hektischer, frustrierter bis hin zu aggressiv werden. Dies gilt aber nicht pauschal für jeden Hund. Es gibt auch Hunde, die würden plötzlich übersteigert auf alles reagieren, wenn wir sie alles anschauen lassen, solange sie möchten. Diesen Hunden vermitteln wir damit, hier stimmt was nicht, hier droht Gefahr. Denen tut es gut, wenn der Mensch sie mit einem: „Danke, habe ich gesehen, ist alles in Ordnung“ weitergehen. Und wiederum andere Hunde, brauchen die sogenannte Goldene Mitte. Aber all diese unterschiedlichen Hunde dürfen ihre Umwelt wahrnehmen und sollen diese nicht ausblenden.

Ich will damit nicht sagen, dass in solchen Trainingseinheiten, die Hunde ihre Umwelt nicht wahrnehmen dürfen. Wenn allerdings Bilder bzw. Videos gepostet werden, in denen z.B. eine Hundebegegnung nachgestellt wird. Dann sehe ich sehr häufig Videos, an denen der Hund mit Blick zu seinem Halter, entweder mit oder ohne Leckerli an den anderen Hunden vorbeigeführt wird und die anderen Hunde stehen mit dem Rücken zum vorbeigehenden Hund in Blickrichtung ihres Halters. Somit schirmt also der Hund seinen Halter vor dem vorbeilaufenden Hund ab.

Ich möchte jetzt gar nicht genau darauf eingehen, wie ich das mache, denn das kommt tatsächlich auf den einzelnen Hund an. Aber niemals muss bei mir der Hund, sich mit dem Rücken zum anderen Hund wenden und auch der vorbeilaufende Hund muss nicht mit dem Blick an seinem Halter kleben und muss alles ausblenden, sondern darf mit Hilfe seines Halters an den Hunden vorbeilaufen und sie dabei auch wahrnehmen dürfen.

Mein Fazit also: Schaut genauer hin. Schaut hinter diese Fassade, denn oft ist nur die Oberflächlichkeit schön.

Dieses Bild ist auf einem meiner Events entstanden. Diese Hunde dürfen ganz bewusst ihre Umwelt wahrnehmen.

Vier Herzen – und ein Leben voller Liebe

Eine persönliche Reise durch Abschied, Erinnerung und Verbundenheit

Es gibt Verbindungen, die gehen tiefer als Worte, leiser als Gedanken und klarer als alles, was wir mit bloßem Auge sehen können.
Unsere Hunde – Bonny, Morgan, Leyla und Mira – waren solche Verbindungen. Jeder auf seine Weise.
Zusammen mit meinem Mann bildeten wir eine kleine Welt. Eine Familie.
Und nun sind sie fort – jeder auf seine Art. Aber keiner ist wirklich weg.

Leyla – mein erster eigener Hund

Sie kam mit mir in diese Beziehung.
Meine Wegbegleiterin. Mein Anker.
Ich wollte sie – wie Bonny und Morgan – dem Feuer übergeben. Würdevoll. Leicht.
Doch eine Woche später saß ich da – ein heulendes Elend.
Ich konnte es nicht.
Ich fuhr zurück nach Lauf, holte sie wieder ab.
Mein Mann grub für sie ein stilles Grab in unserem Garten.
Und dort schläft sie nun.
Nicht weit weg.
Nicht vergessen.

Bonny – die, für die ich fast alles riskierte

Stolz, unabhängig, wunderschön.
Ich wollte sie unbedingt.
So sehr, dass ich fast meine Ehe dafür aufs Spiel setzte.
Aber sie kam. Und sie blieb.
Als sie ging, gaben wir sie dem Wind zurück –
an einem meiner Lieblingsorte.
Ein Ort voller Weite, voller Licht.
Passt zu ihr, dachte ich.
Passt zu einer, die sich nie binden ließ,
aber immer da war.

Morgan – stolz, stark und seelenverwandt

Unsere Verbindung war tief – im gegenseitigen Vertrauen.
Auch seine Asche haben wir dem Wind übergeben.
Ein Windhund, den man nicht halten konnte und der dennoch genau wusste, wohin er gehört.
Jetzt fliegt er frei.
Und bleibt trotzdem bei mir.

Mira – die große Liebe meines Mannes

Sie war seine. Ohne Zweifel.
Er sagte einmal zu mir:
„Mira verkrafte ich nie.“
Und ich glaube ihm.
Sie steht jetzt in einer Urne in unserem Wohnzimmer.
Viel zu klein, für all das was sie war.
Vielleicht übergeben wir sie eines Tages dem Wind. Doch noch braucht mein Mann sie nah bei sich.
Und das ist in Ordnung für mich und ich bin sicher auch für Mira.
Er hätte ihre Asche gerne unter der Haut getragen.
Ein Tattoo – mehr Symbol als Erinnerung.
Aber das ist in Deutschland nicht erlaubt.
Manchmal stößt sogar Liebe an Grenzen.

Heute: Joe

Joe ist da.
Und er ist ganz und gar er selbst.
Lebenslustig. Laut. Sensibel.
Er liebt das Leben – und seine Menschen.
Auch er gehört eindeutig zu meinem Mann.
Fremde? Sind nicht seine Welt.
Aber bei uns ist er ganz Zuhause.
Und dieses Jetzt mit ihm, das feiern wir.
Weil wir wissen, wie schnell es vergeht.
Und wie sehr man es vermisst, wenn es vorbei ist.

Abschied, der bleibt – Liebe, die nie vergeht

Unsere vier Hunde – Bonny, Morgan, Leyla und Mira – haben unser Leben geprägt.
Sie haben uns geformt, getragen, zum Lachen gebracht, getröstet.
Jeder Abschied war anders. Jeder Verlust ein Riss im Herzen.
Aber auch jeder Moment mit ihnen war ein Geschenk.

Heute leben wir weiter. Mit Joe. Mit Erinnerungen.
Und mit dem Wissen:
Liebe endet nicht mit dem letzten Atemzug.
Sie bleibt. In uns. In Geschichten.
Und manchmal… im Wind.

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