✨ Meine Hunde – eine warmherzige Lebensgeschichte ✨ (Leyla)
Leyla – mein Herzblut
Leyla kam 2010 zu mir. Ein Jack-Russell–Dackel–Chihuahua-Mix, geboren am 22. April. Sie war meine erste Hündin, und von Anfang an war klar, dass sie bei mir landen würde. Ich erfuhr von ihr, weil meine Freundin mich anrief und erzählte, dass ihre Hündin Luna tragend war. Luna gehörte nicht mir, aber sie war ein Hund, die für mich eine besondere Bedeutung hatte. Diese Verbindung war schwer in Worte zu fassen, aber sie war da, und als feststand, dass es nur ein Welpe werden würde, fühlte sich das für mich nicht wie eine Frage an, sondern wie eine Antwort. Leyla zog als Welpe bei mir ein. Theoretisch wusste ich alles, praktisch stand ich plötzlich vor einem echten Hund und merkte, dass Wissen und Leben zwei verschiedene Dinge sind. Als sie sieben Wochen alt war, starb Luna plötzlich. Zu früh, zu abrupt. Es gab keine Vorbereitung auf diesen Moment, weder für Leyla noch für mich. Leyla blieb noch in der Obhut meiner Freundin, bis sie mit zwölf Wochen zu mir kam – und in dieser Zeit wurde klar: Dein Start ins Leben war alles andere als leicht, und trotzdem hast du dich mit voller Kraft ins Leben gestürzt. Und so standen wir da, noch nicht verbunden, aber verbunden durch die Situation.
Die ersten Wochen mit ihr waren nicht kitschig oder filmreif. Keine magische Bindung, kein sofortiges „Wir gehören zusammen“-Gefühl. Sie lag oft in der Küche, während ich im Wohnzimmer saß. Wir lebten nebeneinander, bis wir lernten, wie man miteinander lebt. Langsam. Schritt für Schritt. Leyla war ein fröhlicher, kluger und selbstbewusster Hund, solange die Welt für sie überschaubar blieb. Fremde Menschen, zu direkte Hunde oder Situationen, die sie nicht einordnen konnte, verunsicherten sie schnell. Dann zog sie sich zurück, bellte oder schnappte in die Luft. Nicht aggressiv, sondern als Versuch, die Situation zu sortieren, sich Raum zu schaffen, durchzuatmen, Abstand zu gewinnen.
Sie war nach HSS®-Sozialstrukturen eine Botschafterin. Sie spürte Stimmungen und Schwingungen schneller, als ich sie wahrnahm. Wenn Spannung im Raum stand, zeigte sie das. Wenn Dynamiken kippten, warnte sie. Wenn sie Hilfe brauchte, forderte sie sie ein. Sie war klein, aber niemals „nur ein Kleinhund“. Mit einem Ball konnte man sie sofort gewinnen. Ihre Freude daran, unterwegs zu sein, machte sie zu einer wunderbaren Begleiterin. Da war nichts Niedliches, nichts Belangloses. Da war einfach ein Hund, der lebte, wie er war.
Mit Leyla lernte ich vor allem eines: dass es nicht darum geht, dass ein Hund funktioniert, sondern dass er verstanden wird. Dass Nähe wachsen darf. Dass Schutz kein „Verwöhnen“ bedeutet. Und dass man manchmal einen Schritt vor seinen Hund stellen muss, weil er es alleine gerade nicht kann. Leyla hat nicht meine Karriere geplant oder mich bewusst geprägt, aber sie hat ihren Anteil daran, dass ich heute als Trainerin arbeite. Nicht, weil sie mich irgendwo hingeschoben hat, sondern weil ich mit ihr angefangen habe, hinzusehen – aufrichtig und ohne Ausreden.
Am 04.09.2024 musste ich sie gehen lassen. Ihr Herz konnte nicht mehr. Die Entscheidung war klar und trotzdem der schwerste Schritt. Heute spüre ich sie nicht in großen Zeichen oder pathetischen Momenten, sondern im Kleinen: in den Situationen, in denen ich für einen Hund da bin, der Schutz braucht, oder in den kurzen Augenblicken, in denen ich denke: „Das hätte dir gefallen.“ Leyla war nicht perfekt. Ich war es auch nicht. Aber wir waren echt. Und das reicht.
Leyla – mein Herzblut. Für immer.
